Bearbeitet von Dr. Ari Lewenstein und erschienen im Buch „Glanzlichter der Tora – Meore Hassar“.
ט“ז (ל“ה) וְאֵשׁ יָצְאָה מֵאֵת ה‘ וַתֹּאכַל אֵת הַחֲמִשִּׁים וּמָאתַיִם אִישׁ מַקְרִיבֵי הַקְּטֹרֶת. י“ז (א‘) וַיְדַבֵּר ה‘ אֶל מֹשֶׁה לֵּאמֹר. (ב‘) אֱמֹר אֶל אֶלְעָזָר בֶּן אַהֲרֹן הַכֹּהֵן וְיָרֵם אֶת הַמַּחְתֹּת מִבֵּין הַשְּׂרֵפָה וְאֶת הָאֵשׁ זְרֵה הָלְאָה כִּי קָדֵשׁוּ. Kap. 16,35 – 17,2: Feuer aber war von G-tt ausgegangen, und verzehrte die zweihundert und fünfzig Mann, die Darbringer des Räucherwerkes (35). Kap. 17,1-2: G-tt sprach zu Mosche (1): Sage Elasar dem Sohn Aharons des Priesters, dass er die Pfannen aus dem Brand heraushebe, das Feuer aber wirf weg; denn sie sind heilig geworden (2).
כִּי קָדֵשׁוּ, denn die Pfannen sind heilig geworden – wodurch?
Man könnte annehmen, die Opfernden hätten ihre Pfannen zuvor allgemein als כְּלֵי שָׁרֵת[1] geheiligt, und diese קְדֻשָׁה[2] wäre dann auch durch den gesetzeswidrigen Gebrauch nicht verloren gegangen. Dagegen spricht jedoch der folgende Passuk, in dem es heißt: כִּי הִקְרִיבֻם לִפְנֵי יְהֹוָה וַיִּקְדָּשׁוּ , dass sie erst durch das Näherbringen (הַקְרָבָה) vor Haschem heilig geworden sind. Schon Ramban zur Stelle bemerkt, dass diese הַקְרָבָה gesetzeswidrig war, und darum schwerlich eine קְדֻשָׁה der Pfannen geschaffen hätte.
Vielleicht kann man folgende Erklärung geben:
כִּי קָדֵשׁוּ, dem Zweck, für den sie geweiht wurden, bleiben sie geheiligt. Sie hatten sie vor Haschem hingebracht, um damit eine G-ttesentscheidung über das wahre und wirkliche von Haschem gewollte Priestertum zu erzielen. Dieses Ziel haben diese Pfannen erreicht, wenngleich auf Kosten des Untergangs derer, welche als חֲטָאִים בְּנַפְשֹׁתָם[3] diese Entscheidung gesucht hatten. Die Erreichung dieses Zieles ist aber von eminenter Bedeutung für die Zukunft des Heiligtums und seinen Altardienst, so dass diese Pfannen auch als Erinnerung an diese Entscheidung geweiht bleiben sollen, sie wurden in doppeltem Sinn heilig! Sie bleiben einerseits ihrem ursprünglichen Zweck, der Dokumentierung des echten Priestertums geweiht, und gehören eben damit dauernd zu den heiligsten Zwecken des Heiligtums. Sie sind damit aber auch selber heilig geworden, wie alles, was dem Dienst des Heiligtums angehört.