Vor dem Eintreffen des Moschiach (Ikveta deMeschicha) Teil 2

Datum: | Autor: Rav Elchanan Bunim Wasserman | Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag

(Fortsetzung von Vor dem Eintreffen des Moschiach (Ikveta deMeschicha) Teil 1)

Die Taten der Väter

Wie soll man das Wort „Tora“ erklären? Tora bedeutet Lehre. Buchstäblich jedes Wort in ihr lehrt, ansonsten wäre das Auftauchen dieses Wortes nicht gerechtfertigt. Hier stellt sich die Frage, was können uns detaillierte Beschreibungen der Ereignisse aus vergangenen Zeiten lehren? Darauf antwortet der Midrasch: „die Taten der Väter – ein Zeichen für die Söhne“. In den Erzählungen der Tora steckt die gesamte Geschichte des jüdischen Volkes, vom ersten bis zum letzten Tag.

Die Episode über Vorvater Jakov und ihre Andeutung an die Zeit vor dem Eintreffen von Moschiach 

4. Im Wochenabschnitt Waischlach wird das Treffen von Jakov und Eisav beschrieben, dort ist eine Andeutung an das Leben der Juden unter anderen Völkern versteckt. Im ersten Teil des Abschnittes geht es um die Vertreibung (lt. Ramban), eine Prophezeiung über die Vertreibung des Jehuda unter den Söhnen von Eisav. Im zweiten Teil geht es um die Rückkehr von unserm Vorvater Jakov aus dem Padan Aram in das Land Israel. Nach den Worten des Vilner Gaon geht es hier um die Zeit vor der Ankunft des Moschiach. Im Abschnitt steht geschrieben: „und er stellte die Mägde und ihre Kinder voran“. Daraus ergib sich, so der Wilner Gaon, dass vor dem Eintreffen des Moschiach die Nachkommen des Erev Rav (die Horde ägyptischer Völker, die sich unserem Volk bei dem Auszug aus Ägypten angeschlossen haben) die Anführer unseres Volkes sein werden. Und wenn wir die heutigen Anführer des jüdischen Volkes betrachten, die die Grundlagen des Judentums ablehnen, sehen wir wie gerechtfertigt die Worte des Wilner Gaon sind: diese Menschen sind Nachkommen des Erev Rav. „Lea und ihre Kinder zuletzt“ ist die Andeutung an Juden, die der Tora und ihren Geboten treu geblieben sind, die dem Erev Rav unterworfen sein werden, wie es jetzt im sowjetischen Russland und in anderen Ländern der Fall ist. „Und Rachel und Josef zuletzt“ – das sind Talmidej Hachamim, die Tora-Gelehrten, die den niedrigsten Status haben werden. Und wir sind die Zeugen davon. Es gibt kein einziges Land, wo die Weisen nicht ein Gegenstand der Demütigung und der Gelächter sind.

5. Des Weiteren steht: „Jakov aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm“ (Bereschit 32:24). Jakov ist die Stütze der Tora. „Ein Mann“ ist Samael (Satan). Daraus kann man schließen, dass vor der Ankunft des Moschiach das Unreine mit der Lehre der Tora kämpfen wird. „Und er verrenkte den Hüftballen Jakovs“ (Bereschit 32:25). „Hüftballen“ sind die Kinder des jüdischen Volkes, die die Tora tausende von Jahren gelernt haben und somit die Grundlage des Volkes bilden. Und diese Grundlage wird auch vor der Ankunft des Moschiachs durch den inneren und äußeren Satan erschüttert. Und dies geschieht in unseren Tagen in allen Ländern: der größte Teil der Kinder wächst als Goim auf.

6. Der Begriff „Hüftballen Jakovs“ schließt auch die Menschen ein, die die Tora-Gelehrten unterstützen. Seit dem Aufkommen des jüdischen Volkes wurde dieses Gebot strikt befolgt – Partnerschaft von Isachar und Svulun (die einen haben Tora studiert, die anderen ernährten sie). Aber sobald wir „die Schritte“ des Moschiachs hören, wird auch dieses Gebot nicht mehr erfüllt. Überall, sogar in reichen Ländern, wo viel Geld in alle möglichen Projekte fließt, bekommt die Tora kaum etwas. In der Regel zeigen die Reichen gegenüber der Tora die totale Teilnahmslosigkeit. Es ist deswegen nicht verwunderlich, dass die Jugend praktisch keine Tora-Kenntnisse besitzt und nicht einmal fähig ist, den Wert des Toralernens zu begreifen. Das eine ist von anderem abhängig: drastische Verringerung der Anzahl an Tora lernenden Kindern und ebenso starke Verringerung der Anzahl an Menschen, die die Tora materiell unterstützen. Wie wird also die Antwort des Himmels sein? Für die Sünde der Geringschätzung der Tora kommen „Raub und Schwert“ in unsere Welt: „Ich werde das Schwert über euch bringen, das die Rache nimmt für den gebrochenen Bund“ (Vaikra 26:25). Und der Bund ist nichts anderes als die Tora: „Wenn nicht mein Bund am Tage und in der Nacht, hätte ich die Gesetze von Himmel und Erde nicht aufgestellt“ (Schabbat 33a). Allein in Wien wurde jüdisches Gut im Wert von 40 Millionen Dollar geraubt. „Unglück den Menschen vom Verschandeln der Tora“ (Avot 6:2).
Wir werden wie alle Völker sein

7. Jecheskel (20) sagt voraus, dass vor dem Eintreffen des Moschiach werden die Juden eine Parole haben, die da heißt: „Wir werden wie alle anderen Völker sein“. Diese Prophezeiung begann sich vor 150 Jahren mit Hilfe der Adepten der Berliner Verdummung zu erfüllen. Diese Parole haben sie mit den Worten „Sei ein Jude zuhause und ein Mensch auf der Straße“ verdeckt. Es ist nur wenig Zeit vergangen und diese Weltanschauung hat Früchte getragen: ihre Kinder haben den Glauben ihrer Vorväter abgelegt und sind ins Christentum konvertiert. Die Parole „Wir werden wie alle Völker sein“ hat die Grundlage der Tora zerstört. Dabei hat die Tora die Juden gewarnt, sorgfältig die Trennung von allen Völkern einzuhalten. „Und Ich habe euch von den Völkern geschieden, auf dass ihr Mir gehört.“ (Vaikra 20:26). Die Verdummten bestanden aber auf ihren Ansichten. Diesbezüglich hat der Allmächtige gesagt: „was ihr sagt «wir werden wie andere Völker sein», wird es nicht geben, aber a) mit der starken Hand, b) und mit dem ausgestreckten Arm, c) und mit sich ergießenden Zorn werde ich zu eurem König werden“. Der Ewige beginnt mit der „starken Hand“. Wenn das Volk hartnäckig bleibt, wird der „ausgestreckte Arm“ kommen. Wenn auch das nicht hilft, kommt der „sich ergießende Zorn“. Es ist unmöglich mit Sicherheit zu sagen, auf welchem der 3 Stadien wir uns heute befinden – die Zukunft wird es zeigen, aber es ist absolut klar, dass die Prophezeiung: „wird es nicht geben“ sich vollständig bewahrheitet hat und bewahrheiten ird. Die anderen Völker (Goim) verjagen uns aus ihrer Umgebung auf eine tödliche Art und Weise. Eine Redewendung besagt „Es ist schwer ein Jude zu sein“. Aber die Zeiten ändern sich und es ist jetzt schwerer für die Juden Goim zu werden. Man sagt im Namen von des Gaon, Autor von Bejt aLevi: „Derjenige, der zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Israel und den Völkern teilte“. Zwischen dem Licht und der Dunkelheit gibt es einen Abstand: Bejn aSchmaschot – das Zwielicht. Niemand ist im Stande das Zwielicht zu verlängern oder es zu verkürzen. Genauso einen unveränderbaren Abstand gibt es zwischen Israel und den anderen Völkern. Wenn die Juden die Grenze überschreiten und sich den Goim nähern, treiben die Goim uns zurück und stellen den Ausgangszustand wieder her. Aus den Worten von Bejt aLevi ist zu verstehen, dass die Kraft des Zurücktreibens direkt proportional zum Maß der Annäherung. Und wir sehen, dass in Ländern mit der höchsten Assimilation auch die Abstoßung am größten ist. In Ägypten waren die Zustände genauso. Als die Sklaverei sich verschlimmerte, haben einige Juden versucht, sich den Ägyptern anzunähern, im Glauben, dass man sie besser behandeln wird. Was hat der Ewige darauf gemacht — „Kehrte ihre Herzen um, damit sie sein Volk hassen“ (Tehilim 105:25). Der Hass der Ägypter wurde größer durch den Wunsch der Juden sich ihnen anzunähern. Und nur als die Juden ihren Fehler erkannten, kam die Erlösung. Die gleiche Regel betrifft auch uns: „Wenn ihr euch von den Völkern trennt, dann gehört ihr mir und wenn nicht, dann gehört ihr dem Nevuchadnezar und seinen Mittätern“ (Raschi zu Vaikra 20:26).

Fortsetzung: Vor dem Eintreffen des Moschiach (Ikveta deMeschicha) Teil 3

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