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So wie im Himmel, so auf der Erde – Teil 20 – Noach im „Post-Holocaust“

Rabbi Ezriel Tauber SZl – L’ilui nischmat Hamechaber

Fortsetzung

Nach der Sintflut

Inhalt:

Und Noach baute einen Altar für Haschem und nahm von jedem reinen Vieh und von jedem Vogel, und brachte sie auf dem Altar als Brandopfer dar. Und Haschem roch den angenehmen Geruch. Da sagte Haschem zu sich: „Ich werde die Erde wegen der Menschen nicht mehr zerstören, denn der Trieb des menschlichen Herzens ist von Geburt an schlecht “ (Genesis 8:20-21)

Noach tauchte von der Arche in eine „Post-Holocaust“ Welt auf.

Er betrachtete die schrecklichen Folgen und seine Gefühle drängten danach, jedem gequälten Wunsch seiner Seele Ausdruck zu verleihen. So baute er einen Altar und brachte Opfer dar. Darauf sagt die Tora, dass G-tt sich am Duft dieser Opfer erfreute.

Die naheliegende Frage lautet: erfreut der Geruch von geröstetem Fleisch [1] G-tt wirklich? Ganz offensichtlich ist das nicht der Fall. Was bedeutet dann aber dieser Vers? Die Antwort ist, dass nicht das Fleisch, sondern die Absicht, die hinter den Opfern stand, G-tt erfreute. Was für eine Absicht hat er genau „gerochen“? Für ein tieferes Verständnis müssen wir uns den Worten der Weisen zuwenden.

Der angenehme Geruch, den G-tt roch, war der Geruch seines [Noachs] Nachkommen Abraham, der bereit war, sich für den Willen G-ttes in den feurigen Ofen werfen zu lassen.

Abraham wurde zehnmal geprüft. Eine der Prüfungen bestand darin, dass Abraham in einen Ofen geworfen wurde, weil er sich weigerte, den Glauben an den einzigen wahren G-tt zu verleugnen. Dieser Wille, sein Leben zu opfern, ist der „Duft“, den G-tt in Noachs Opfer „roch“. Noachs Tat deutete die Selbstopferung an, die sich eines Tages in der Person von Abraham voll entfalten würde.

Die Weisen lehren uns auch, dass der „angenehme Geruch“ weitere zukiinftige Selbstopferung andeutete.

Er kündigte die Selbstopferung von Chananija, Mischa’el und Asaria an – der drei jüdischen Jünglinge, die in den lodernden Ofen des Königs Nebuchadnezar geworfen wurden.

Genau wie Abraham waren sie dazu bereit, eher ihr Leben hinzugeben, als dem Befehl eines sittlich verdorbenen Königs zu gehorchen und sich vor einem Götzenbild zu verneigen. Und genau wie Abraham rettete G-tt sie auf wunderbare Weise und ließ sie unversehrt aus dem Feuer steigen.

Schließlich fügen dieselben Weisen hinzu, dass im Moment, als Noach sein Opfer darbrachte, noch der Duft eines dritten Aktes jüdischer Selbstopferung wahrnehmbar wurde: die Opferung der „Generation von Schmad“. Schmad heisst eigentlich Zerstörung durch Verfolgung, kann aber genauso gut als „Völkermord“ oder „Holocaust“ übersetzt werden. Einer der Kommentatoren des Midraschs schreibt nämlich über die Opferung der Generation von Schmad ganz ausführlich.

Obwohl Abraham wie auch Chananija, Mischa’el und Asaria durch ein Wunder vor dem Feuertod gerettet wurden, wird dies der Generation von Schmad nicht erspart bleiben.

Diese Generation wird ihr Leben mit der Heiligung des Namens G-ttes hingeben und ihre Körper werden verbrannt werden.

Dieser Kommentar lässt einen besonders erschaudern, wenn wir an die Generation von Schmad denken, deren Schicksal wir vor noch nicht allzu langer Zeit mitverfolgt haben, die Generation, die in den Gaskammern und Öfen der Nazis umgekommen sind. Und doch hat der Autor dieses Kommentars dies schon viel früher niedergeschrieben. Noch bemerkenswerter ist, dass dieser Kommentar durch eine Entdeckung gestützt wird, die erst durch die Computertechnologie möglich wurde.

Seit mehreren Jahrzehnten werden Computerprogramme entwickelt, um in der Tora nach „versteckten Codes“ zu suchen. Die Codes setzen sich durch im hebräischen Text in regelmäßigen Abständen (zum Beispiel jeder fünfzigste Buchstabe) eingebettete Buchstaben zusammen. So bilden sie Wörter, Ausdrücke und Sätze, die den übernatürlichen Ursprung der Tora beweisen. Auf unser Thema bezogen wurde ein Computer so programmiert, das Buch Genesis danach zu durchsuchen, wo das hebräische Äquivalent des Wortes „Hitler“ mit dem kleinsten Intervallcode buchstabiert wird. (Mit dem „kleinsten Intervall“ ist gemeint, dass, auch wenn der fünfbuchstabige Name he-jud-tet-lamed-resch [Hitler] an mehreren Stellen eingebettet ist, der Computer den Ort identifiziert, wo der Abstand zwischen den Buchstaben am kleinsten ist.)

Mit der Hilfe des Computers fand man heraus, dass der Name von Hitler tatsächlich in der Tora codiert ist.

Das kleinste Intervall findet sich an einer Stelle mit einem Intervall von 31 Buchstaben. Und es ist kaum zu glauben, diese Stelle war unsere Passage, als G-tt den „angenehmen Geruch“ der Generation von Schmad gerochen hat, die völlig in den Öfen verbrannt wurde! Mit anderen Worten ist hier ein Code in dem alten Text der Tora eingebettet, der „Hitler“ ganz unverkennbar mit den jüdischen Körpern verknüpft, die in den Krematorien als Resultat des Schmad, Holocaust, verbrannt wurden!

Weitere Forschungen enthüllten, dass nicht nur Hitlers Name in dieser Passage verwebt war, sondern sie wies auch die höchste Konzentration der kürzesten Intervallcodes auf, die sich auf den Holocaust bezogen, wie zum Beispiel: die hebräischen Äquivalente für Berlin, Deutschland, Nazi, Auschwitz, Gaskammer, Eichmann und andere.

Die wirkliche Bedeutung dieses Codes ist die Botschaft, die sie unterstützt:

Wenn irgendeine Generation die Generation von Schmad war, dann die Generation, die in den Gaskammern und Öfen des Naziholocaust umkam. Dies verknüpft ihr Schicksal mit den Taten von Abraham, Chananija, Mischa’el und Asaria in einer 3800 Jahre langen Kette. Abraham – der Anfang der jüdischen Nation – war bereit zu sterben, um G-ttes Namen nicht in den Augen anderer zu entweihen. Dieser wesentliche Charakterzug Abrahams manifestierte sich Generationen später bei Chananija, Mischa’el, und Asaria. In unserer Zeit verbindet die Generation von Schmad – die Generation des Holocausts – alle Opfer der früheren jüdischen Geschichte miteinander. Sie stellen den ultimativen Prüfstein – die allerschwierigste Prüfungssituation, wenn man so will – des jüdischen Volkes dar. Sie sind es mehr als jede frühere Generation, die das Zeugnis von Abrahams wichtigstem Charakterzug ablegte: die Identifikation mit den ewigen Werten, sogar bis in den Tod.

Damit war die Generation des Holocaust in Tat und Wahrheit die Generation des Schmad, die G-tt zur Zeit von Noach „roch“. Er „roch“ ihre Fähigkeit sich zu opfern. Er sah in Noach einen Samen – in der Form von Abraham und seinen Nachkommen – aus dem er die ganze Welt wieder erstehen lassen konnte. Dies erklärt auch, weshalb dieser Geruch G-tt so „erfreute“. Obwohl in Noach noch immer Unvollkommenheit und das Potenzial für Böses vorhanden waren, ließ das ehrliche Gefühl, das hinter seinem Opfer stand, G-tt verkünden: „Ich werde die Erde wegen der Menschen nicht mehr zerstören …“ Durch Abraham – die zukünftige Verkörperung totaler Selbstaufopferung, die schon in Noach angelegt war – hatte die Welt ein Gemss erhalten, in dem die endgültige Erlösung überbracht werden konnte.

KZ Auschwitz

Zusammengestellt durch Yaakov Astor, Ins Deutsche übersetzt durch David Halonbrenner, überarbeitet durch Rolf Halonbrenner und Clarisse Pifko

Mit ausdrücklicher Erlaubnis des Copyrightinhabers Juefo.com. Das Sefer kann unter info@juefo.com bestellt werden.