Wochenabschnitt Ki Teze – Sonnenstrahlen

Datum: | Autor: Rav Avigdor Miller | Drucke diesen Beitrag Drucke diesen Beitrag
Sonne

Unsere Weisen (Sanhedrin 39a) geben ein Gleichnis; es ist, als ob die Sonne scheint. Es ist Mittag und die ganze Welt ist lichtdurchflutet – nicht nur auf der Straße gibt es viel Sonnenschein, auch in den Häusern ist selbst bei geschlossenen Fensterläden noch Licht drin. Es stiehlt sich durch Ritzen in den Fensterläden und unter der Tür. Ist das Licht, das durch einen Spalt im Schlüsselloch oder einen Fensterladen fällt, dasselbe Licht, das Sie auch auf der Straße finden werden? Nein. Es gibt einen großen Unterschied. Auf der Straße bekommt man direkt die Sonnenstrahlen.

Sie schauen nach oben und sehen die Sonne und die Strahlen fallen direkt auf Sie. Aber wenn Sie sich in einem Haus befinden und die Türen und Fenster geschlossen sind, so fällt das Licht nicht direkt ein; es kommt durch irgendeine Form von Strahlung herein; die Lichtwellen kommen auf verschiedenen Wegen hinein, aber es ist nicht dasselbe.

Ebenso ist die Shechina überall; „M’lo kol haarez Kwodo“ bedeutet, dass Hakodosh Boruch Hu immer da ist, wo immer Sie sich wenden, wohin Sie auch gehen. Und doch gibt es einige Orte, an denen Seine Herrlichkeit direkt erstrahlt. Es gibt einige Orte, an denen es näher oder konzentrierter ist.

Das müssen Sie jetzt verinnerlichen.

Vergessen Sie die Philosophie. Was Hakodosh Boruch Hu ist, ist über unsere Fähigkeit erhaben, zu erklären, aber wir müssen uns in den Kopf setzen, was Er uns über sich selbst offenbart hat, dass Er „M’lo kol haarez Kwodo“ ist und an manchen Stellen Seine Gegenwart sich intensiver bermerkbar macht als an anderen Orten.

Es gibt eine Mischna im Traktat Avot, im dritten Perek. Rabbi Chalafta sagt: Wenn zehn Jehudim zusammenkommen, um die Tora zu lernen, ist auch die Shechina dabei.

Hören Sie das?

Es ist auch eine Gemara (Sanhedrin ebenda): Immer wenn zehn Juden zusammenkommen, ist die Shechina da. Genau hier sind wir mehr als zehn – alles koschere Juden, Baruch Haschem, und Sie sind nicht zusammengekommen, um Witze zu hören oder sich zu amüsieren und zu unterhalten, sondern um die Tora zu lernen, also ist die Schechina hier bei uns. Sie sollten sich nicht auf Ihrem Sitz zurücklehnen, vielleicht sollten Sie Ihre Krawatte glätten – Sie müssen sich bewusst sein, dass die Shechina gerade hier ist.

Jetzt fährt Rabbi Chalafta fort und sagt – was ist mit fünf Juden? Und er bringt einen Passuk, der belegt, dass Schechina auch dann da ist, wenn nur fünf Juden zusammenkommen. Natürlich ist es eine „kleinere Shechina“, es ist nicht dieselbe Shechina wie zehn, aber Er ist da.

Was ist, wenn drei Juden zu Awodat Haschem zusammenkommen?

Ja, sogar drei. Und er bringt einen Passuk, um das zu zeigen. Und zwei? Ein weiterer Passuk: – Zwei Jire Hashem (G-ttesfürchtige) reden, was reden sie? Sie sprechen natürlich von Divrei Tora – Hashem ist direkt da und hört zu.

Nun – Was ist mit einer Person? Ja, sogar ein Jude, der lernt, der an Avodat Haschem beteiligt ist, die Shechina ist da. Wie es heißt – „überall, wo Mein Name erwähnt wird, – werde ich dorthin kommen und dich segnen“.

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